Hofgeschichte

Der landwirtschaftliche Betrieb Sülzle wird in siebter Generation in Familienhand geführt. Er wurde 1953 von Rudolf Sülzle übernommen. Damals waren 10 Sauen, 10 Kühe und 17 ha Eigenland vorhanden.

Nach und nach wurde der Hof weiterentwickelt und 1965 war die Erweiterung des Anbindestalls auf 32 Plätze der erste größere Umbau. Zu dieser Zeit wurde auch schon vom Bauernverband und Beratung auf die Devise “Wachsen oder Weichen” gesetzt. So entstand 1977 der neue Schweinestall mit 100 Sauenplätzen. Die Nachzucht der Rinder wurde damals auf einem gepachteten Nachbarhof untergebracht, welcher aber nur mit sehr hohem körperlichen Aufwand zu bewirtschaften war. Darum wurde 1986 ein Jungviehstall auf Vollspalten für 80 Tiere auf unserem eigenen Betrieb errichtet und der Pachthof abgegeben.

1987 übernahm der ältere Sohn von Rudolf, Ulrich Sülzle, den Hof, der ihn mit 35 Milchkühen und deren Nachzucht sowie 100 Sauen mit Ferkelaufzucht führte. In Bewirtschaftung waren zu dieser Zeit mittlerweile 35ha Eigentumsfläche sowie 20 ha Pachtland. Auch ein entsprechender Maschinenpark war vorhanden. Doch durch die sinkenden Preise in der Landwirtschaft und die Veränderung der Rahmenbedingungen wurde es immer schwieriger den Betrieb zu erhalten.

2001 gründete der jüngere Sohn, Rainer Sülzle, mit seinem älteren Bruder die Sülzle GbR. Zusammen bauten sie einen neuen Sauenstall mit 220 Sauenplätzen. Im Jahre 2004 wurde zusätzlich der Abferkelstall mit 46 Abferkelbuchten auf Vollspalten und die Ferkelaufzucht umgebaut.

Durch die negative Entwicklung der Ferkelpreise wurde die Ferkelerzeugung zunehmend schwieriger. Als 2013 der feste Abnehmer der Ferkel absprang, wurde der Bestand der Sauen reduziert und ein Teil des Sauenstalls zu einem Maststall umgebaut. Die Sauenzahl wurde auf 120 Tiere gesenkt, dafür wurden aber die Ferkel behalten und gemästet. Doch auch mit dieser Wirtschaftsweise wurde schnell klar, dass die Erzeugnisse eines so kleinen Betriebs kaum für den normalen Markt wirtschaftlich sind.

2018 übernahm Martin Feierling-Sülzle den Betrieb seines Onkels.

Unsere Umstellung zum ökologischen Landbau

Für den konventionell wirtschaftenden Betrieb gab es keine Zukunftsperspektiven. Es standen Überlegungen im Raum die Landwirtschaft nur noch im Nebenerwerb zu betreiben und die Tierhaltung einzustellen. Doch letztendlich wollten alle den Familienbetrieb als Vollerwerbsbetrieb erhalten und weiter bewirtschaften.

2012 wurde sich erstmals mit der Umstellung auf ökologischen Landbau befasst. Es wurde Kontakt zu allen größeren Verbänden des ökologischen Landbaus aufgenommen, wonach die Entscheidung schlussendlich für den Verband “Bioland” fiel. Dies geschah vor allem durch die gute Umstellungsberatung und die Verbandseigenschaften. Es dauerte trotzdem über zwei Jahre von dem Erstgedanken, bis schließlich der Umstellungsvertrag unterschrieben wurde.

Zum Juli 2014 wurde der Ackerbau umgestellt, um 2015 die erste Umstellungsware ernten zu können. Die Milchkühe verließen im März 2016 den Betrieb. Seitdem werden nur noch Mutterkühe gehalten. Durch einen Zufall konnten im Oktober 2014 eine Limousin Mutterkuhherde mit 11 Tieren erworben werden. Im Winter 2014 wurde der Schweinestall gemäß den Biolandrichtlinien umgebaut. Dieser Umbau dauerte bis April 2014, da alles in Eigenleistung erbracht wurde. Im April gingen dann die Schweine in die Umstellung und so konnten, nach 6-monatiger Umstellungszeit, im Oktober 2015, die ersten Bioschweine verkauft werden.

Mittlerweile sind 35 ha Eigentumsfläche und 135 ha Pachtland in Bewirtschaftung.

Auch wenn es ein schwieriger Weg war den kompletten Betrieb umzustellen, so war es doch die richtige Entscheidung.